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 Erntekrone weht wieder auf dem Anger Muegeln 04.10.2020

 

Vor mehr als neun Jahren wurde nach dem Zusammenschluss der beiden Kommunen Mügeln und Sornzig-Ablaß die Idee geboren, gemeinsam am ersten Sonntag im Oktober Erntedank zu feiern. Am 4. Oktober sollte es die 9. Auflage geben. Doch Corona setzte Grenzen und das Fest auf dem Anger fiel in der gewohnten Form aus. Doch die Bänder der Erntekrone wehen trotzdem auf dem Anger.

 

Um zehn Uhr begann der traditionelle ökumenische Erntedankgottesdienst in der Stadtkirche St. Johannis. Gestaltet von Pfarrerin Judith Krautkrämer für die evangelische Kirchgemeinde und Pfarrer Markus Scholz für die katholische Pfarrei, bildete die von geschickten Frauenhänden angefertigte Erntekrone den Blickfang in dem mit Erntegaben geschmückten Altarraum. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Chor und Posaunenspielern. Der Förderverein Mügelner Kirchen bot zuvor selbst angefertigte Herbstkränze und Kalender an einem Verkaufsstand zu Gunsten seiner Projekte an.

 

Unter den Gästen des Gottesdienstes weilten auch die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Christiane Schenderlein (CDU) und Volkmar Winkler (SPD) sowie Mügelns Bürgermeister Johannes Ecke.

 

Nach dem Gottesdienst wurde die Erntekrone zum Anger getragen und dort aufgezogen. Ihr bunten Bänder wehen nun dort im Wind. Der Stadtmarketingverein, der für die Hauptorganisation verantwortlich zeichnete, lud anschließend die Besucher des Gottesdienstes und die Vereinsmitglieder zu Zwiebel- und Speckkuchen sowie Federweiser an sein Landmobil ein.

 

Der Vorstand bedankte sich ganz herzlich bei den mitwirkenden Vereinsmitgliedern und Helfern für ihren Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung.

 

Text: Bärbel Schumann, Bernd Brink

 


 Friedensbank in Mügeln 08.11.2019

Friedensbank erinnert an friedliche Revolution und Mauerfall

 

Der Mauerfall und die friedliche Revolution von 1989 haben in Mügeln ein Denkmal erhalten. Im Bankenzentrum an der Döllnitz wurde die Friedensbank, zugleich 42. Themenbank der Bankenroute, im Beisein von Bürgermeister, Einwohnern, Spendern und Interessierten nahe dem Schulplatz eingeweiht. "Die fünf aufstrebenden Picasso-Tauben stehen für die fünf Kontinente und den Frieden. Die Sitzfläche ist rund, damit jeder von allen Seiten Zugang hat", so Frank Klömich, der die Idee zu der Bank und zu einem ersten Entwurf schon 2016 hatte. Rund stehe ebenso für den Runden Tisch, den es auch in Mügeln mit demokratischen Kräften gab. Ihre rote Farbe sowie das Gelb der oberen Scheibe mit den Daten symbolisieren die Farben der Stadt. Die aufstrebenden Tauben, so Bernd Brink, Vorsitzender des Mügelner Bankenaufsichtsrates beim Stadtmarketingverein, seien heute zudem ein Symbol, das man bei Konflikten zuerst miteinander reden sollte, um sie friedlich zu lösen.

 

Rund 2000 Euro kostete die Friedensbank, deren Erstentwurf vom Grafiker Matthias Dittmann vollendet und in der Werkstatt der Metallbaufirma von David Ohmes gebaut wurde. Für die Finanzierung warb der Stadtmarketingverein Spenden bei Geschäftsleuten und Institutionen ein. Zudem gab es eine Postkartenaktion für die Friedensbank, die über 750 Euro einbrachte. Einwohner überwiesen zudem Spenden, damit der Grundstock für die Bank entstand. Kulturell wurde die Einweihung von Achtklässlern der Goethe-Oberschule umrahmt. Zu ihnen gehören Laura Brink, die die 1989er Ereignisse nur vom erzählen kennt, aber überzeugt ist, dass an das historische Ereignis erinnert werden muss.

 

Lehrerin Nicole Große findet die Nähe der Bank zur Schule gut. "Es geht für uns nicht nur darum, über die Ereignisse zu sprechen, sondern die Schüler sollen auch verstehen, warum diese Werte, dieses Gut der Freiheit geschützt werden muss", so Große. Über 30 aufsteigende Tauben symbolisieren unseren gemeinsamen Friedenswillen.

 

Für den einzig anwesenden Stadtrat Rüdiger Demme verband sich die Einweihung der Bank mit privaten Emotionen. Vor 30 Jahren war er zur Armee eingezogen und in Leipzig stationiert. "Ich habe alles live miterlebt, einmal selbst auf einem der Lastwagen in Uniform mit allem möglichen ausgerüstet in Bereitschaft gesessen", blickt er zurück. Seinem Gesicht ist anzusehen, dass erso etwas nicht noch einmal erleben möchte. Auch deshalb hat er sich für die Friedensbank engagiert.

 

Unser herzlicher Dank gilt den vielen Spendern für die Friedensbank, den über 20 Geschäftsleuten, die den Verkauf der Postkarten organisierten und den Firmen, Vereinen, Einrichtungen und Privatpersonen, die finanziell das Vorhaben großzügig unterstützt haben. Dazu zählen u.a. die Sparkasse Leipzig, Frau Karin Uhde, Familie Jürgen Ochocki, die Marktapotheke Mügeln, die Varia GmbH, Herr Frank Klömich und die Firma Rüdiger Demme. Ein Dankeschön auch an den Bauhof Mügeln, der den Standort dafür vorbereitete sowie Herrn Haft für die Tauben zur Einweihung.

 

Bärbel Schumann und Bernd Brink

 


 Über die Kreisgrenzen hinweg: Mügelner Verein besucht Nachbarn 12.10.2019

Schrebitz und Kiebitz sind die Ziele des Ausflugs - Wiedersehen mit gut bekannten Exponaten

 

Einmal im Jahr unternehmen Mitglieder des Stadtmarketingvereins "Meine Bischofsstadt Mügeln" eine Ausfahrt. Nicht nur so, sondern um andere Vereine und ihre Arbeit kennenzulernen. Meist sind Orte in der Region das Ziel. Besonders kurz war dabei in diesem Jahr die Reisestrecke, denn Kiebitz und Schrebitz wurden angesteuert.

 

"Im Kiebitzer Rittergut unterhält der Mügelner Heimatverein Mogelin eine Sammlung mit historischen landwirtschaftlichen Geräten. Die wollten wir schon länger einmal besuchen, arbeiten wir mit dem Verein doch schon lange erfolgreich zusammen", begründet Vereinsvorsitzender Bernd Brink das erste Etappenziel. Seit zehn Jahren befindet sich die Schau in einem der Gebäude des Kiebitzer Rittergutes der Familie Schlechtriem. Die Heimatfreunde waren damals froh, hier Unterschlupf zu finden, nachdem sie in Mügeln ihr Domiziel für die historischen Geräte und Wagen verloren hatten. "Unser ältestes Exponat ist ein 200 Jahre alter Holzpflug", sagt Vereinschef Andreas Lobe stolz. Stolz ist er auch darauf, dass immer öfter  beim Verein angefragt wird, die Schau zu besichtigen. "In diesem Jahr hatten wir bereits fünf große Führungen."

 

Das Interesse kommt nicht von ungefähr, denn längst hat sich herumgesprochen, dass echte Landwirtschaftsexperten aus dem Verein wie Siegfried Tietze die Führungen übernehmen. Und zu manchem der Exponate gibt es gar Geschichten, die eigentlich in Geschichtsbücher gehören. Dazu zählt zum Beispiel der Original-Wagen, mit dem die Familie Leutloff - von denen Nachfahren in Wadewitz leben - sich am Ende des 2. Weltkrieges auf den Treck begab, als sie ihre Heimat verlassen mussten.

 

Von Kiebitz führte die Tour die Vereinsmitglieder nach Schrebitz in die "Kultur-Schule", wo Birgit Müller vom örtlichen Heimatverein die Besucher an einer gedeckten Kaffeetafel empfing und einiges zur Geschichte und dem heutigen Nutzungszweck erläuterte. "2000 schloss unsere Schule und die Gemeinde hatte damals keinen Verwendungszweck", so Birgit Müller. Der Heimatverein gründete sich, hatte Ideen, vor allem Brauchtum und Geschichte von Schrebitz zu bewahren. Die Heimatstube wurde aufgebaut, die schon bald eigentlich den Namen Museum hätte tragen müssen. Warum? das wurde anschleßend bei dem Rundgang durch einen Teil der 13 Zimmer mit einer Fläche von 650 Quadratmetern deutlich, in denen Besucher in vergangene Zeiten entführt wurden. Da ist zum Beispiel die Spielzeugsammlung, in der sich Puppen, Plüschtiere, Puppenhäuser, Kaufmannsläden und anderes Spielzeug befinden. Die Spur von manchem der Stücke führt nach Mügeln, weil das Mügelner Heimatmuseum nicht nur sie als Dauerleihgabe bereit stellte.

 

Im historischen Klassenzimmer werden bei den Besuchern Kindheitserinnerungen wach. Respekt zollten sie aber auch den Schrebitzern, weil sie so viel aus ihrer Dorfschule gerettet haben. Nach rund einer Stunde Zeitreise in die Vergangenheit stand für viele der Vereinsmitglieder fest, dass es nicht bei dem einen Besuch in der Nachbargemeinde bleiben wird.

 

Bärbel Schumann

 


 Aus dem Angerbrot wird diesmal ein Frühlingsbrot 09.02.2019

Der Stadtmarketingverein heizt das Backhaus an und freut sich über Gäste und Fernsehinteresse

 

Der Schnee der vergangenen Tage ist geschmolzen, Eis im Teich am Anger zeigt, dass es noch Winter ist. Winter, der seit Jahren den Namen für die erste Veranstaltung des Stadtmarketingvereins Mein Bischofsstadt Mügeln im Jahreskreis auf dem Anger den Namen gab. Dem Winterbacken. Wie jedes Jahr strömten Mügelner und Gäste zum Areal unweit von Marktplatz und Döllnitz gelegen, um frisches Angerbrot als Fettbemme zu verkosten oder einen der runden Brotlaibe mit nach Hause zu nehemn. Ihnen Konkurrenz machte an diesem Nachmittag der Kuchen, der davor in den Ofen geschoben wurde. Bereits eine Stunde nach Veranstaltungsbeginn war er ausverkauft. Ein Zeichen, wie die Besucher das frische Backwerk schätzen.

 

Langeweile brauchte bei jenen, deren Schritte zum Anger führten, nicht aufkommen. Für Kinder bot die Schaustellerfamilie Pönitz Fahrten mit dem Karussell an. Am Glücksrad konnten Mädchen und Jungen ihr Glück herausfordern. Und weil früh übt, wer ein Meister werden will sowie der Marketingverein in einigen Jahren Bäckernachwuchs benötigt, konnten Kinder bei Petra Becker am Stand Waffeln selbst backen. Viele der Erwachsenen nutzen das "Winterbacken", um sich in geselliger Runde über Neuigkeiten in der Sadt bei Glühwein oder Bratwurst auszutauschen.

 

Das Allerneueste konnten sie live erleben, wurden sogar zum Weitersagen aufgefordert oder gar selbst Akteure beim Dreh eines Teams des Mitteldeutschen Rundfunks um Moderatorin Gesine Schöps. Sie dreht derzeit an verschiedenen Orten in Mügeln, um die Stadt und ihre Bewohner im MDR vorzustellen. Hintergrund dazu ist, dass Mügeln für Sachsen beim MDR-Frühlingserwachen am 23. März 2019 an den Start gehen wird. Innerhalb eines Tages soll mit Freiwilligen und mit Hilfe von Sponsoren quasi die Stadt herausgeputzt und auch Neues geschaffen werden.

 

Das die Mügelner freiwillig vieles schon bewegten, haben sie in der Vergangenheit bewiesen. Das Backhaus und der Anger sind Beispiele dafür. Deshalb sah sich Gesine Schöps bei Angerbrotbäcker Dietmar Loth und seinen Mithelfern an, wie sie das Backhaus anheizen, die Brotlaibe backen und ob die Mügelner und ihre Gäste das Angerbrot mögen. Neugierig zeigte sich die Moderatorin, wie es zum Backhausbau kam. Vereinsvorsitzender Bernd Brink erzählte die Geschichte. Und dann wurde gemeinsam für das Frühlingserwachen ein Frühlingsbrot mit Blüten kreiert und zur Probe gebacken. 

"Ich habe heute viel erlebt und hoffe, dass Mügeln am 23. März gewinnt und viele für die Stadt voten", so die Moderatorin. Für den Stadtmarketingverein Meine Bischofsstadt Mügeln war die Veranstaltung erfolgreich. Deshalb dankt Bernd Brink im Namen des Vorstandes allen fleißigen Helfern, vor, während und nach der Veranstaltung, dem städtischen Bauhof sowie auch den Unterstützern und Sponsoren des Vereins.

 

Bärbel Schumann



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